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11 Kletterregeln um Verletzungen zu vermeiden

Bei Wiederaufnahme des Kletter-Trainings sollten folgende Punkte beachtet werden


Trainingsgrundsätze und Vorbeugungsmaßnahmen

Bei Wiederaufnahme des Kletter-Trainings sollten folgende Punkte beachtet werden:
  • vor jeder Belastung konsequentes Warmmachen und Dehnungsübungen, v.a. der Unterarmmuskulatur,
  • nach Fingerverletzungen Anlage eines stabilisierenden Tape-Verbandes über Ringband oder Gelenk,
  • u.U. Benützen einer Ellenbogenbandage bzw. eines Unterarm-Tapeverbandes zur Stabilisierung,
  • in der Rehabilitationsphase nur langsame Steigerung des Trainingsaufbaus,
  • Training nicht nur der Beugemuskulatur, sondern auch der Strecker für den Fingerbereich,
  • Wechsel in der Belastung zwischen Maximalkraftbeanspruchung und Kraftausdauer,
  • unbedingt rechtzeitiger Abbruch des Trainings vor der völligen Erschöpfung,
  • nach dem Training Eisabreibungen des verletzten oder überlasteten Bezirkes. Da die Überlastungsprobleme durch extremes Klettern oft nur langwierig zu behandeln sind, ist eine entsprechende Vorbeugung besonders wichtig. Hierzu gehören z.B.:
  • konsequente vorangehende Aufwärm- und Dehnübungen (mindestens 20 Minuten) bzw.
  • Einklettern in niedrigeren Schwierigkeitsgraden (1 - 3 Seillängen),
  • langfristiger, systematischer Trainingsaufbau mit Periodisierung in verschiedene
  • Zyklen mit genügend Regenerationszeiten und Stabilisierungsphasen,
  • maßvolle Steigerung von Trainingsumfang und -intensität, besonders der Maximalkraft
  • bei sehr jungen Kletterern, auch allgemeines Kraft- und Konditionstraining neben Kraftausdauer, Beweglichkeit und Koordination,
  • genügend Pausen zwischen den einzelnen Versuchen an der Leistungsgrenze bzw. Kletterstop bei Schmerzen oder evtl. Erschöpfungsanzeichen,
  • Vermeidung schädlicher Griffbelastungen wie Aufstellen der Finger an schmalen Leisten, Klimmzüge an Fingerlöchern, Schnappen und Springen nach Griffen, Training mit zu hohen Zusatzgewichten oder Nachgreifen bei Stürzen,
  • Üben an einem individuell anatomisch geformten Trainingsbalken,
  • ein möglichst geringes Gewicht des Kletterers

Durch richtiges und individuell dosiertes Training können Verletzungen und Überlastungsbeschwerden weitgehend vermieden werden. Trotzdem werden sich gewisse Gesundheitsstörungen bei extremen Kletterern nie ganz vermeiden lassen. Das Problem ist nur, dass Sportler im Gegensatz zur Allgemeinbevölkerung sehr oft ihre Beschwerden nicht genügend beachten und bagatellisieren, um möglichst rasch wieder ihre Freizeitaktivität ausführen zu können. Umso wichtiger ist es - wie überhaupt beim Bergsteigen - seine eigenen (gesundheitlichen) Grenzen zu erkennen und die richtigen Konsequenzen zu ziehen, z.B. Technikverbesserung, Sportpause oder Arztbesuch mit entsprechender Therapie!

Literatur:
Thomas Hochholzer, Andrea Eisenhut: Sportklettern. Verletzungen - Prophylaxe - Training Lochner Verlag, 1. Auflage 1993, 126 Seiten

 

Die Sportmedizinserie: http://www.softrock.de/Arzt/Medizin.htm

 

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